von Sabine Konzmann, Mona Neukirchen, Dagmar Voigt, Christoph Neinhuis & Klaus Lunau
Eine Hummel
sammelt den pinken Pollen
von Malope
trifida an ihren
Hinterbeinen (oben);
Eine Hummel ist dicht mit blassgelbem Pollen
von Hibiscus
syriacus bedeckt, kann
ihn aber nicht sammeln (unten)
Bienen bringen Pollenkörner von Blüte zu Blüte, aber sammeln auch
Pollen der dadurch nicht mehr zur Bestäubung dienen kann. Blüten aus der
Familie der Malvaceae besitzen typischerweise große und stachelige Pollenkörner,
die nicht von corbiculaten Bienen wie Honigbienen und Hummeln gesammelt werden
können. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen die zeigen, dass Pollengröße und
Stacheln nicht allein dafür verantwortlich sind, die Sammelbarkeit des Pollens
zu verhindern. Zusätzlich könnte die Klebrigkeit des Pollenkitts die Sammelbarkeit
von Malvenpollen entscheidend beeinflussen. Diese Klebrigkeit wurde hier in
einem Zentrifugen-Experiment gemessen. Wurden Pollenkörner mit Hexan gewaschen,
war der gesamte Pollenkitt entfernt. Wurden sie aber mit Wasser gewaschen,
entfernte das nur den Pollenkitt von den sammelbaren Pollenkörnern von Malope trifida,
nicht aber von nicht-sammelbaren Pollenkörnern von Hibiscus syriacus.
Pollenkitt könnte die starke Klebrigkeit verursachen, wodurch Pollen hervorragend
an blütenbesuchenden Insekten haften bleibt, aber auch das Sammeln des Pollens
durch corbiculate Bienen verhindert. Konsequenterweise werden solche Blüten
lediglich von Nektar sammelnden corbiculaten Bienen besucht - welches die
Fortpflanzung der Pflanzen begünstigt.
Link zur wissenschaftlichen Publikation in JPE
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